21.12.2007

How to socialize in Baku?

Jeder der schon einmal länger im Ausland war, weiß: das Land, die Stadt, die Natur, die Arbeit, alles kann noch so umwerfend schön und einmalig sein, wenn das soziale Umfeld nicht stimmt, dann fühlt man sich trotzdem nicht hundertprozentig wohl. Das mit dem sozialen Umfeld war hier für mich von Anfang an kein Problem, denn Corinne und ich sitzen zwar manchmal 24 Stunden aufeinander, aber die Köpfe haben wir uns noch nicht eingeschlagen. Bei AOS sind auch alle sehr nett, aber außerhalb der Arbeit trifft man sich eigentlich nicht. Gleich in der ersten Woche hatten wir es bei den „Hash House Harriers“ (überwiegend anglophone internationale Community in wohl jeder großen Stadt auf der Welt) versucht, allerdings schnell gemerkt, dass das nicht unsere Welt ist. Kurz vor der sozialen Verzweiflung (das ist maßlos übertrieben, wir fühlten uns bis jetzt jeden Tag pudelwohl) fängt Corinne an in der Sprachschule zu unterrichten. Dort lernt sie andere total nette Lehrerinnen kennen wie Inara und Könül, die leider seit ein paar Tagen in Deutschland ist. Außerdem fliegt Tilman aus Deutschland ein und wir freuen uns über fotografierende, überaus angenehme und Aserbaidschan auch noch nicht kennende Gesellschaft. Parallel besuchen interessierte und sehr sympathische Studentinnen unseren Conversation Club am Samstag. Wir laden zu Filmabenden ein und die Mehrzahl der Gäste bei Corinnes Geburtstags-Pizza-Essen sind Aserbaidschaner. Derart integriert kommen wir in den Genuss von häufiger werdender aserbaidschanischer Gesellschaft. Sei es auf Spaziergängen durch das nächtliche Baku auf denen man den Mond ganz nah sieht, sich an dem Blick über die leuchtende und blinkende Stadt erfreut, Popcorn essend den Boulevard am kaspischen Meer entlang spaziert und in der Kälte einen heißen Tee trinkt oder auf der Abschlussprüfungsparty der DSH-Studenten (Sprachschule). Da zu Sean Paul und ähnlichem getanzt wurde und der Spaß um 21 Uhr zu Ende war, fühlten wir uns zwar eher wie auf einer Klassenparty, aber amüsant wars trotzdem. Eigentlich lief das ganze unter dem Motto „Feuerzangenbowle“. Die wurde tatsächlich mit originalem Zuckerhut zubereitet, aber auf Heinz Rühmann und Komparsen, die ihren Spaß auf der Leinwand hatten, hat - vielleicht wegen der eher anspruchsvollen Soundqualität - niemand geachtet :-).
Die Sprachstudenten sind keine Sprachstudenten mehr und wir nicht mehr ihre Lehrerinnen. Grund genug um sich auch außerhalb des Klassenzimmers zu treffen. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an unsere aserbaidschanischen Jungs für die netten Abende. Ohne deren Begeleitung hätten wir Mädchen in einem so konservativen Land wie Aserbaidschan nicht einfach in ein Teehaus gehen können, um Domino zu spielen und Schischa zu rauchen, Billard spielen zu gehen oder sich sonst wie nach Einbruch der Dunkelheit in der Stadt herum treiben zu können.
Die nächsten Parties und Filmabende sind geplant und wir sind gespannt was uns bezüglich „Socializing“ in Aserbaidschan noch so erwartet.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo, Elli, wie gehts? :)

Ich würde gerne mehr über "die aserbaidschanischen Jungs" und die Abende lesen:)

Anonym hat gesagt…

mmmh...was soll ich denn da noch schreiben...? du warst doch immer dabei, da müsstest du doch eigentlich ganz gut Bescheid wissen, wie es so war, oder? Also sehr angenehm und erfrischend bis jetzt, die "aserbaidschanischen Abende mit den Jungs" :). Mal sehen ob mir dazu noch ein Blogeintrag einfällt ;)